Vergangene Projekte
Projekte mit PIA Beteiligung, die bereits abgeschlossen sind
DIMI – Digitales Infektionsmonitoring bei Menschen mit Immundefizienz: Digitale Erhebung von Symptomen im Kontext der COVID-19-Pandemie sowie der entsprechenden Impfung bei Menschen, die mit HIV leben (2021-2022)
Welche Symptome einer akuten Atemwegsinfektion (inklusive COVID-19) treten bei Menschen, die mit HIV leben, wie oft auf? Welche Erreger können hier bei einer akuten Infektion nachgewiesen werden? Hängen die Symptome mit bestimmten Merkmalen oder Erregern zusammen?
Wie hoch ist der Anteil der Menschen in dieser Studienpopulation, der nach einer Impfung gegen COVID-19 Symptome entwickelt? Wie ist die Einstellung dieser und anderen Impfungen gegenüber?
Diesen und weiteren damit verbundenen Fragen widmet sich das Projekt DIMI. Auf Grund der aktuellen Geschehnisse liegt der Fokus besonders auf SARS-CoV-2-Infektionen (Corona-Virus).
Hintergrund
Akute Infektionserkrankungen weisen auch in Ländern wie Deutschland eine bedeutende Krankheitslast auf. Die pandemische Ausbreitung von COVID-19 stellt 2019 das Gesundheitswesen vor neue Herausforderungen ([tooltips keyword=1 content=“Spinelli A, Pellino G: COVID-19 pandemic: perspectives on an unfolding crisis. Br J Surg 2020.“]), ([tooltips keyword=2 content=“Velavan TP, Meyer CG: The COVID-19 epidemic. Trop Med Int Health 2020, 25(3):278-280.“]). Als besonders gefährdet gelten neben älteren Menschen jene mit Vorerkrankungen ([tooltips keyword=3 content=“Chen T, Wu D, Chen H et al: Clinical characteristics of 113 deceased patients with coronavirus disease 2019: retrospective study. BMJ 2020:368:m1091
„]), wobei nur begrenzt Daten zu COVID-19 und HIV-Koinfektion vorliegen ([tooltips keyword=4 content=“Härter G., Spinner C.D., Roider J.,Bickel M., Krznaric I., Grunwald S., Schabaz F., Gillor D., Postel N., Mueller M.C., Müller M., Römer K., Schewe K., Hoffmann C. (2020). COVID‑19 in people living with human immunodeficiency virus: a case series of 33 patients. Verlag: Springer GmbH.“]).
Ob Personen mit schweren Immundefekten ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe der COVID-19 Krankheit haben und ob HIV-Antivirenmittel einen potenziell protektiven Effekt besitzen könnten, wird diskutiert ([tooltips keyword=4 content=“Härter G., Spinner C.D., Roider J.,Bickel M., Krznaric I., Grunwald S., Schabaz F., Gillor D., Postel N., Mueller M.C., Müller M., Römer K., Schewe K., Hoffmann C. (2020). COVID‑19 in people living with human immunodeficiency virus: a case series of 33 patients. Verlag: Springer GmbH.“]), ([tooltips keyword=5 content=“Kanwuga O.N., Adadi P. (2020). HIV/SARS-CoV-2 coinfection: A global perspective. In: J med Viral. 2020; 1-7.“]).
Ein besseres Verständnis von COVID-19 und (anderen) akuten respiratorischen Infektionen (ARI), speziell auch in besonders gefährdeten Gruppen ist notwendig, um diesen den bestmöglichen Schutz und die bestmögliche Behandlung anbieten zu können.
In der Studie gibt es zwei Untergruppen:
Die erste Gruppe besteht aus Menschen, die in der HIV-Ambulanz der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) behandelt werden. Die MHH hat eine Humane Immundefizienz-Virus (HIV)-Kohorte (MHH Ethikvotum Nr. 2411-2014) aufgebaut, die im Kontext des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) und für Studien eingesetzt wird. In dieser Gruppe können bei entsprechenden Symptomen Nasenabstriche entnommen werden, die in der MHH untersucht werden.
In der zweiten Gruppe (DIMI-2) können alle Menschen teilnehmen, die mit HIV leben.
Mittels PIA werden Fragebögen zur Verfügung gestellt werden, die von den Teilnehmenden möglichst regelmäßig ausgefüllt werden. Hauptsächlich werden wöchentlich Symptome abgefragt. Wenn keine vorhanden sind, ist der Fragebogen mit einem Klick beantwortet. Zusätzlich erscheinen Fragen zu verschiedenen damit verbundenen Lebensbereichen, wie z.B. zu Impfungen, Kontakt mit verschiedenen Berufsgruppen oder Verhaltensweisen. Die Beantwortung jedes Fragebogens und jeder Frage ist (wie natürlich auch die gesamte Studienteilnahme) freiwillig.
Die Angabe Ihres Namens ist lediglich für die Einwilligungserklärung notwendig. Diese können nur von einer Person eingesehen werden, die keine anderen Daten der Studie erhalten kann. Für die Registrierung benötigen wir Ihre E-Mail-Adresse und eine Telefonnummer. Die E-Mail-Adresse verbleibt zur Passwortwiederherstellung im System, die Telefonnummer wird nach durchgeführter Übermittlung Ihrer Einwahldaten gelöscht.
Ziele
Ablauf der Studie
Beteiligte
Die Projektpartner sind:
- Dr. Stefanie Castell: Abteilung für Epidemiologie des Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung
- Prof. Dr. Georg Behrens: Klinik für Rheumatologie und Immunologie der Medizinischen Hochschule Hannover
Finanzierung
Das Projekt wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) gefördert.
PIA@SHIP – Infektionsstudie im Rahmen von „Leben und Gesundheit in Vorpommern – Study of Health in Pomerania“ (SHIP) (2021-2023)
PIA@SHIP ist ein Zusatzprojekt im Rahmen der großangelegten Studie „Leben und Gesundheit in Vorpommern – Study of Health in Pomerania“ (SHIP). PIA@SHIP untersucht das Vorkommen von Infektionskrankheiten sowie Faktoren, die das Auftreten dieser Krankheiten begünstigen. Des Weiteren wird im Rahmen von PIA@SHIP die Übertragung von Infektionskrankheiten zwischen Mensch und Tier in der Bevölkerung Vorpommerns untersucht.
Hintergrund
PIA@SHIP ist wissenschaftlich von Interesse, weil das Auftreten akuter transienter Infektionskrankheiten in Abhängigkeit von individuellen Merkmalen epidemiologisch unzureichend untersucht ist. Daten fehlen unter anderem zu den genetischen Ursachen akuter Infektionen und zur Übertragung von Zoonosen. Mit ihren umfangreich charakterisierten Teilnehmer:innen und dem One-Health-Modul bietet SHIP sehr gute Voraussetzungen, diese Zusammenhänge näher zu erforschen. Bisher fehlt es jedoch an geeigneten Erhebungsmethoden, um gesundheitliche Symptome außerhalb des Untersuchungszentrums fortlaufend niederschwellig zu erfassen. Dies ist auch vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie von Bedeutung.
Die im Rahmen des Projektes generierten Daten erlauben es, die Dynamik des Gesundheitsstatus, insbesondere von akuten Infektionen, in der Bevölkerung Vorpommerns besser zu analysieren und diese in Beziehung zu unzureichend beschriebenen Risikofaktoren zu setzen.
Ziele
Ablauf der Studie
Beteiligte
Die Projektpartner sind:
- Dr Stefanie Castell: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI),
- Prof. Dr. Dr. Carsten Oliver Schmidt: Universitätsmedizin Greifswald
Finanzierung
Helmholtz Initialisierung- und Vernetzungsfonds für Infektionsforschung Greifswald Seed-Finanzierung.
PIA Staff – COVID-19 Monitoring unter Mitarbeitenden von (Pflege-)Einrichtungen (2020-2023)
Die COVID-19-Pandemie macht eine engmaschige Erfassung von Symptomen, die mit COVID-19 in Verbindung gebracht werden können, notwendig und ist besonders für Mitarbeitende im Gesundheitssystem empfehlenswert. PIA ermöglicht den Mitarbeitenden das Führen eines Symptomtagebuchs. Das vom jeweiligen Arbeitgeber benannte Koordinationsteam erfährt über die App, wenn Symptome bzw. Kontakte gemeldet werden, die mit einer COVID-19 Erkrankung in Zusammenhang stehen könnten und kann direkt mit den Teilnehmenden Kontakt aufnehmen um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Hintergrund
Die aktuelle COVID-19-Pandemie stellt das Gesundheitswesen vor Herausforderungen. Im Kontext von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und ähnlichen Institutionen mit Betreuung und Pflege von vulnerablen Gruppen ist ein Monitoring der gesundheitlichen Situation des Personals von besonderer Bedeutung. Mitarbeiter:innen im Gesundheitswesen sind systemrelevant, jedoch während der Arbeit auch besonderen Risiken ausgesetzt. Primär handelt es sich bei PIA Staff nicht um eine Studie, sondern um ein Serviceangebot der Klinik an ihre Mitarbeitenden, um die verpflichtende Dokumentation zu vereinfachen und zu standardisieren.
Bei der wissenschaftlichen Auswertung handelt es sich um eine sekundäre Analyse. Das Ziel hier ist, das Auftreten von Covid-19-Symptomen sowie die Inanspruchnahme und den Anteil an unerwünschten Arzneimittelwirkungen der Impfung gegen COVID-19 unter den Mitarbeitenden in unterschiedlichen Bereichen der Klinik zu untersuchen (deskriptiv), des Weiteren auch Risikofaktoren für diese und Auswirkungen auf Fehlzeiten.
Ziele
Ablauf der Studie
Die Projektpartner sind:
- Dr Stefanie Castell: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI),
Finanzierung
Das Projekt PIA Staff wird gemeinsam mit dem Projekt PIA for all, das Mitte 2021 starten soll, von der Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) gefördert.
SORMAS-SB – SORMAS SymptomtageBuch (2020-2022)
SORMAS-SB ist ein digitales Symptomtagebuch, welches mit einer Schnittstelle in SORMAS integriert ist. Damit wird die digitale Symptomnachverfolgung bei Kontakt- und Fallpersonen möglich. SORMAS-SB basiert auf dem eResearch System PIA (Prospektive Monitoring und Management-App), welches vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung (HZI) entwickelt wurde, um die Erhebung epidemiologischer Daten zu vereinfachen, zu modernisieren und Rückmeldungen und Nutzung für die Teilnehmenden zu verbessern. Kontaktpersonen von COVID-19-Fällen bekommen mit SORMAS-SB die Möglichkeit, ihre Symptome selbstständig per App oder im Webbrowser an das zuständige Gesundheitsamt zu melden. Anschließend können alle Gesundheitsamtmitarbeiter:innen im Reiter „Nachverfolgungsanrufe“ des Kontakt-Menüs von SORMAS sehen, ob und wann welche Symptome mit SORMAS-SB gemeldet wurden. Werden Symptome gemeldet, wird das weitere Vorgehen von einer oder einem Gesundheitsamtmitarbeiter:in übernommen. Für das Kontaktpersonenmanagement bedeutet die Einführung von SORMAS-SB eine erhebliche Ressourceneinsparung, da die zeitintensiven Telefonanrufe zu den Kontaktpersonen entfallen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter SORMAS Foundation
SMARAGD – Sensoren zur Messung von Aerosolen und reaktiven Gasen und Analyse ihrer Auswirkung auf die Gesundheit (2021-2023)
Welchen Einfluss haben lokale Schadstoffbelastungen in deutschen Innenstädten (Köln) auf akute Atemwegsinfektionen?
Dieser Frage widmet sich das Projekt SMARAGD im Rahmen einer Citizen Science Machbarkeitsstudie. Auf Grund der aktuellen Geschehnisse liegt der Fokus auch auf SARS-CoV-2-Infektionen (Corona-Virus). Teilnehmende nutzen PIA, um über ihren Gesundheitszustand und mögliche Risikofaktoren für Erkrankungen zu berichten. Die Schadstoffe werden mit mobilen Sensoren erfasst, die gemeinsam vom FZJ und Bürgerwissenschaftler:innen aus Köln speziell entwickelt wurden. Hier liegt der Fokus besonders auf Feinstaub, Stickoxiden, Ozon und Kohlenmonoxid. Die Studie soll herausfinden, ob derartige Studien erfolgreich durchführbar sind und zugleich erste Daten liefern, die Hinweise geben können.
Hintergrund
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht die Exposition gegenüber Luftschadstoffen weltweit als einen der relevantesten Faktoren für Gesundheitsgefährdung und als wichtigsten Umweltrisikofaktor, auch in Staaten mit hohem Einkommen an (1),(2). Obwohl die Konzentration von Luftschadstoffen in Deutschland sinkt, bleiben Belastungen in den deutschen Innenstädten noch immer hoch (3). Messungen zeigen jedoch, dass die Verteilung sehr heterogen ist und die Werte innerstädtisch und regional stark variieren (4). Das Projekt SMARAGD soll dazu beitragen, ein besseres Verständnis von der Verteilung von Luftschadstoffen in Innenstädten und ihrem Einfluss auf die Gesundheit zu erhalten.
Als Citizen Science Projekte soll zudem Forschung mit Interessen und Belangen von Bürger:innen verbunden werden, sodass bürgerliches Engagement und Teilhabe für die Wissenschaft und an Forschung ermöglicht wird. Durch diese Vernetzung soll ein Wissenstransfer von Bürger:innen zu Wissenschaftler:innen und andersherum geschaffen werden, um Forschung möglichst relevant aus Sicht der Gesellschaft machen.
Durch die Flexibilität des eResearch Systems PIA ist es möglich, auf die aktuelle Situation der SARS-CoV-2-Pandemie einzugehen und im Rahmen des Projektes SMARAGD nicht nur, wie ursprünglich geplant, typische Symptome von z.B. Grippe zu erfassen, sondern ebenfalls COVID-19-Symptome. Zusätzlich können weitere Faktoren, die die Anfälligkeit für Infektionen beeinflussen, wie beispielsweise Vorerkrankungen, soziale Kontakte oder Stress (5) erfasst werden. Auch Fragen zu Impfungen können integriert werden. Es kann flexibel auf weitere Entwicklung im Rahmen der COVID-19-Pandemie eingegangen werden. Ebenso können Akzeptanz von spezifischen COVID-19-Maßnahmen wie das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung oder das Einhalten von Mindestabständen erfasst werden.
Ziele
Ablauf der Studie
Die Teilnehmenden der Studie teilen wöchentlich mit Hilfe von PIA mit, ob sie gesund sind oder Anzeichen einer Atemwegs- oder SARS-CoV-2-Infektion haben. Im Fall einer Infektion werden weitere Fragen bspw. zu Symptomen gestellt.
Einmalig besteht die Möglichkeit einen Nasenabstrich zu entnehmen und an die Medizinische Hochschule Hannover zu schicken, wo die Probe virologisch untersucht wird. Das Ergebnis wird den Teilnehmenden in-app mitgeteilt. Mit Hilfe von Sensoren, die vom Forschungszentrum Jülich zur Verfügung gestellt werden, werden Luftschadstoffe gemessen.
Diese Daten können online über https://smaragd-dashboard.fz-juelich.de eingesehen werden, wobei die Daten ortsunscharf dargestellt werden. Aktuell werden dort die EURAD Daten gezeigt, da noch keine Sensordaten zur Verfügung stehen. Sobald diese vorhanden sind, werden diese ebenfalls auf der Website einsehbar sein.
Beteiligte
Die Projektpartner sind:
- Dr. Robert Wegener: Forschungszentrum Jülich (FZJ), gemeinsam mit Press Every Key
- Dr Stefanie Castell: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI),
- Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann: Helmholtz Zentrum München (HMGU),
- Die Bürgerwissenschaftsgruppen OK Lab Köln und der Cologne School for AI
Finanzierung
Das Projekt SMARAGD ist eins der Impuls- und Vernetzungsfond geförderte Projekte der Helmholtz-Gemeinschaft zum Themenschwerpunkt Citizen Science. Weitere Infos finden Sie auf der Website der Helmholtz Gemeinschaft.